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Jürgen Klopp

„Ich werde selbst jeden Tag gecoacht“

Jürgen Klopp zählt unbestritten zu den besten Coaches der Welt. Wie macht er das nur? Ein Gespräch über Zuhören, Selbstkritik, Niederlagen und die Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln.

Herr Klopp, Sie sind einer der besten Coaches der Welt. Was ist Ihr Erfolgsrezept?

Jürgen Klopp: Man muss gut zuhören können. Coachen hat ja immer zwei Sphären: denjenigen, der coacht, und denjenigen, der gecoacht wird. Und wenn jener, der coacht, macht, was er will, ohne zu wissen, was der andere braucht, dann haben wir ein großes Problem. Ich bin seit 20 Jahren Coach, aber das bleibt immer das Wichtigste: erst mal zuhören, bevor man anfängt zu coachen.

Braucht ein Coach auch mal ein Coaching?

Ich wurde mein Leben lang gecoacht – täglich. Erst vom Leben und dann auch von schlauen Menschen um mich herum. Das kann ich nur empfehlen. Ich habe als Teammanager mit erstem und zweitem First-Team-Coach, Assistant-Coach, Fitness-Coaches und Torwart-Coaches unglaublich viele Spezialisten um mich herum. Sie sind alle jünger als ich und in ihren Teilbereichen absolute Granaten. Und sie helfen mir weiter. Daraus entsteht Erfolg.

Wie gehen Sie mit Niederlagen um?

Mit der Zeit lernt man, dass eine Niederlage nicht das Ende der Welt bedeutet. Sie ist einfach eine weitere Information, was im Moment funktioniert und was nicht.

Deswegen schlafe ich nicht schlecht nach Niederlagen. Ich habe aber noch nicht gelernt, danach normal zum Alltag überzugehen. Ich bin nicht der ergiebigste Gesprächspartner am Abend einer Niederlage.

Wie kommunizieren Sie nach einer Niederlage mit dem Team?

Ich fühle mich für Niederlagen viel mehr verantwortlich als für Siege. Es sind ja verschiedene Dinge möglich: Entweder die Mannschaft wollte nicht das machen, was ich ihr gesagt habe, oder sie hat es nicht verstanden. Dann habe ich nicht auf die richtigen Dinge aufmerksam gemacht. Diese Selbstkritik muss bei einem Leader immer vorhanden sein. Man muss offen zugeben, dass man seine Aktien drin hat in dem, was falsch gelaufen ist. Und dann sitzt man sofort wieder in einem Boot mit dem Team und kann in die gleiche Richtung rudern.

In unserer aktuellen Coach-Kampagne spielen Sie die Hauptrolle. Wie passen Fußball- und Finanzcoaching zusammen?

Coachen heißt für mich, sein Wissen, seine Erfahrungen weiterzugeben. Und die Deutsche Vermögensberatung beschäftigt sich damit, Menschen Ratschläge zu geben, wie sie mit ihrer finanziellen Situation umgehen können. Also coacht sie diese Menschen.

Der Leitsatz der Deutschen Vermögensberatung lautet „Früher an Später denken“. Inwiefern gilt das auch für Sie?

Ich glaube, nichts ist schlimmer, als wenn man in der Zukunft, in fünf bis zehn Jahren, zurückblickt auf das Jetzt und sich dann selber vorwerfen muss, nicht alles gegeben zu haben.

Da möchte ich gerne in der Situation sein, dass ich in dem Moment, wenn ich zurückblicke, ein Grinsen nicht vermeiden kann. Das bedeutet, es ist relativ viel gut gelaufen zwischen dem Jetzt und dem Moment in der Zukunft.